Raphael Urweider

Raphael Urweider lebt als Dich­ter, Übersetzer und Komponist in Bern. Liebe und Rausch, Historisches und Haptisches vereint er mit metaphorischer Kühnheit, hoher Musikalität und trockenem Humor. Noch intensiver und poetisch­ politischer in seinem letzten Gedichtband: „wir essen fisch der nach petrol riecht und / kochen mit petrol das nach fisch riecht“, bringt er das Inein­ andergreifen der Dinge auf den Punkt. Gedichte, bei denen die Sonne nie untergeht! Er um­ reist einmal die Welt, setzt die wortmächtige Beschreibung globaler Großstadtmoloche hart den feinen Verdichtungen von Holz und Früchten entgegen. Und zeigt dabei sprachliche Brillanz und Haltung, führt uns durch die Verwerfungen der Jetztzeit, ohne sich dem Zeit­ geist zu unterwerfen. In sie­ ben Kapiteln wildert er durchNaturlandschaften, Städte und vor allem durch die Sprache. Ist ihr auf der Spur, weist sie gekonnt und klar in poetische Schranken und bringt sie Ast für Ast, Blatt für Blatt zum Erblühen. Zuletzt erschienen: Wildern (Hanser 2018). (rore)